Gesellschaft, Politik
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Laufzeitverlängerung AKW

AKW Grafenrheinfeld
Von Avda – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26894741

Nachdem die Union ständig den Weiterbetrieb der noch am Netz befindlichen 3 Kernkraftwerke fordert, springt nun auch die FDP auf den Zug auf und redet von ideologiefreier Prüfung. Diese wurde aber bereits vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) durchgeführt. Das Ergebnis wurde als PDF bereitgestellt und kann hier nachgelesen werden.

Mal davon abgesehen, dass benötigte Sicherheitsüberprüfungen bereits seit 2019 nicht mehr durchgeführt wurden und es daher zu einer Neuzulassung kommen müsste, ist bereits die Beschaffung der Brennelemente in so kurzer Frist unmöglich. Laut Branchenverband Kerntechnik (KernD) dauert diese im Normalfall 12 bis 18 Monate und lässt sich nicht in unter einem Jahr bewerkstelligen. Dazu habe ich auch einen Beitrag von Michael Wiedemann (ZDF) gefunden.

Zwar ist die Beschaffung nicht unmöglich wie mitunter behauptet wird, aber neben der dafür benötigten Zeit muss auch betrachtet werden, dass 40% des Weltmarktes aus Russland und dem mit ihm befreundeten Kasachstan über den russischen Staatskonzern Rosatom bedient werden, der auch über Beteiligungen an Uranminen im Westen verfügt. Eine Abhängigkeit zur russischen Energie mit einer anderen Abhängigkeit zur russischen Energie abzulösen erscheint nicht nur abwegig, wir würden damit auch den Preis für Brennelemente der davon abhängigen Europäischen Staaten erhöhen. Die Zeit bis solche Brennelemente zur Verfügung stehen und alle Sicherheitsüberprüfungen nachgeholt wären, müsste zudem durch Gas.- und Kohlekraftwerke überbrückt werden.

Diese Umstände sind natürlich CDU/CSU und FDP bekannt und der Populismus kann eigentlich nur als Lüge betrachtet werden. Über den fehlenden Enthusiasmus beim Ausbau nachhaltiger Energiegewinnung der CSU Landesregierung des Herrn Söder habe ich mich bereits auf Twitter ausgelassen.

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