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Unboxed: VITURE One XR Videobrille

Produktauswahl

Angefixt durch einen Beitrag in der c’t 1/2024 S. 94 habe ich mich auf die Suche nach einschlägigen Tests zu Videobrillen gemacht. Es ist gar nicht so einfach etwas zu dem Thema zu finden, da Suchmaschinen schnell Richtung VR oder AR Brillen abschweifen und die Beschreibungen der Hersteller wichtige Eigenschaften vorenthalten. Da ich am Ende aber auch wieder bei der Viture One XR aus dem Heise-Test anlangte, überlasse ich es euch selbst auf die Suche zu gehen und meinen Beitrag als Entscheidungshilfe zu sehen.

Produkt

Eigentlich ist es nicht notwendig Zubehör zu bestellen, da die Viture One XR direkt an PC oder Smartphone angeschlossen werden kann. Am PC konnte ich mir keinen Vorteil für mich vorstellen und die Vorstellung das Handy am Kabel an der Brille hängen zu haben stellte ich mir auch nicht vorteilhaft vor. Daher bestellte ich das Nackenband gleich mit, dass auf Android TV basierend einige Vorteile liefern sollte. Dazu ein passendes Ladecase und einen Aufsatz um die Brille zu verdunkeln um an hellen Tagen ein echtes Kinoerlebnis erzeugen zhu können.

Lieferung

Da sich bereits die Lieferung spannend in die Länge zog, zunächst die wichtigsten Einträge aus der Sendungsverfolgung. Ich hatte eigentlich mit einer Lieferung ab Lager in Amerika gerechnet, tatsächlich kam das gute Stück aber direkt aus China.

Di 02.01.2024 20:12Bestellung ausgelöst
Do 04.01.2024 17:55Bestellung vom Absender bearbeitet
Fr 05.01.2024 17:58Abholscan
Sa 06.01.2024 00:24Sendung im Weitertransport zu DHL
Mo 08.01.2024 05.20Abgereist vom Yanwen Sortierzentrum
Mi 10.01.2024 08.20Abgereist zum Zielland
Do 11.01.2024 16:25Zielhafen – Ankunft
Sa 13.01.2024 17:00Internationale Sendungsfreigabe – Import
Di 16.01.2024 18:16Ankunft (Destination Country)
Mi 17.01.2024 10:04Zustellung erfolgreich

Ausgepackt

Nachdem ich jetzt so lange hin fiebern musste, habe ich natürlich als erstes die Brille ausgepackt und direkt an mein Smartphone angeschlossen. Die Enttäuschung war groß, als ich feststellen musste, dass es so einfach nicht werden würde. Die beiden Bildschirme der Brille wurden zwar abgedunkelt, erkannten also das eine USB Verbindung bestand, ein Bild war ihnen aber nicht zu entlocken. So möchte ich jedem, der sich das gute Stück ohne Nackenband beschaffen möchte, unbedingt das Studium der Kompatibilitätsliste ans Herz legen. Die ist ernst zu nehmen! Die Verpackungen sind aus sehr fester Pappe in schickem Schwarz mit orange abgesetzten Applikationen (siehe unten) und hinterlassen einen wertigen ersten Eindruck. Dokumentation ist nicht vorhanden. Es werden lediglich Sicherheitshinweise und Schnellstartanleitungen mitgeliefert.

Viture One XR unboxed

Nun waren meine Anforderungen eh andere. Also langsam, alle bestellten Komponenten einbeziehen! Es werden, neben jenem an der Brille, noch drei unterschiedliche Pads für die Nase mitgeliefert (unten im Bild), die sich einfach wechseln lassen. In der gleichen Schachtel befindet sich auch ein Silikonüberzug für den Bügel, an den das Kabel magnetisch andockt, um das Einklemmen von langen Haaren zu verhindern sowie je ein kleines und großes Ersatzpad. Viture bietet zu fast jedem Schritt eine Videoanleitung in der Academy.

Die Brille kommt mit einer Silikon Tasche, die das Kabel und die Pads unter einer Klappe aufnehmen kann. Die Tasche für das Nackenband (zweites von links) kann dieses auch im geschlossenen Zustand, mit dem mitgelieferten USB 3 Kabel aufladen. Das Case bietet eine Ladekontrolle mit 4 kleinen LEDs neben dem äußeren USB Anschluss, während das Nackenband selbst lediglich eine LED bietet, die nicht sehr eindeutig über den Zustand informiert. Zudem kommt noch eine einfachere Tasche dazu, die ohne Lademöglichkeit nur dem Schutz dient.

Viture One XR mit Nackenband und Zubehör
v.l.: Silikontasche der Brille mit Brille darunter, Silikontasche des Nackenbandes, darunter die Nasenpads, einfache Silikontasche, Nackenband, Verdunklungsaufsatz, USB Ladekabel, Reinigungstuch

Installiert

Das Nackenband wird von hinten nach vorne um den Hals gelegt, so das das Kabel an der rechten Seite liegt. Dann die Brille aufsetzen und das Kabel magnetisch am rechten Bügel einrasten lassen. Den Einschaltknopf am Nackenband so lange gedrückt halten (etwas 3 Sekunden), bis das Band den Start durch Vibration bekannt gibt. Der zunächst startende Assistent bietet eine erste Einführung über die Steuerung mit den wenigen Tasten am Nackenband und die Einbindung ins heimische WLAN. Anschließend sollte die Navigation in den Einstellungen an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Allerdings bietet der Hersteller auch eine App für das Smartphone, die als Touchpad für die Navigation genutzt werden kann. Um Firmware Updates einzuspielen, wird die App sowieso benötigt.

Ist die Firmware aktuell und die Steuerung eingestellt, geht der erste Weg in die App TV Bro. Die dient dazu erst einmal die Google Apps und Libraries bzw. Dienste auf das Nackenband zu bekommen. Vermutlich wollte der Hersteller sich die Zertifizierung sparen, jedenfalls sind bei Auslieferung keine Google Dienste installiert. Leider ist die App nicht sehr kommunikativ und setzt etwas Geduld voraus. Anschließend kann man ein Google Konto in den Einstellungen hinterlegen und dann den Play Store nutzen wie vom Smartphone gewohnt. Für mich war hier natürlich Kodi die wichtigste Voraussetzung und das ließ sich ohne Probleme installieren und Einrichten.

Kodi spielt alle Videos aus meiner Bibliothek problemlos ab. Von AVI Containern mit XVid über MP4 bis MKV Containern mit h264 (SD bis HD) und h265 (UHD, mit und ohne HDR) konnte ich keine Auffälligkeiten feststellen.

Fazit

Natürlich kann ein unboxing keinen abschließenden Test liefern. Ich bin aber bisher sehr begeistert von der Hardware. Den Verdunklungsaufsatz muss man nicht haben, allerdings ist er mit unter 10 € auch keine Fehlinvestition. Ich würde jedem dazu raten das Nackenband (~170€) mitzubestellen. Fragen beantworte ich gern im Fediverse.